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Buddhismus

Der Buddhismus geht zurück auf den historischen Buddha Shakyamuni, der etwa in den Jahren 560 bis 480 v. u. Z. in Nordindien lebte und nach 6-jährigem Ringen einen Weg fand, das menschliche Leiden zu beenden. Nach dieser grundlegenden Erkenntnis hat er seinen “Weg der Befreiung” 45 Jahre lang gelehrt. Damit setzte er eine der größten geistigen Bewegungen der Menschheit in Gang. Die Linie der unmittelbaren persönlichen Weitergabe der buddhistischen Lehre von Meister zu Schüler besteht ununterbrochen bis heute. Sie vollzieht sich jenseits orthodoxer Lehre und schriftlicher Überlieferung. Der durch die Erkenntnis des eigenen Wesens erwachte Mensch erlebt sich dann selbst als Buddha.

Die Vier Edlen Wahrheiten

Leben ist mit Leid verbunden.
Leiden entsteht durch Begierde, Hass und Verblendung.
Leiden kann überwunden werden.
Der Edle Achtfache Weg führt zum Ende des Leidens.

Zen-Buddhismus

Zen gehört zur Mahayana-Richtung des Buddhismus, in der die Übung auf das Wohl aller fühlenden Wesen ausgerichtet ist. Im Zuge der Ausbreitung des Buddhismus nach Osten verband sich die philosophische Stärke der indischen Lehre mit der praktischen Seite des chinesischen Daoismus. Daraus entstand eine besondere Form, das Zen. Durch seine Ausbreitung von China nach Japan erfuhr der Zen-Buddhismus eine Ergänzung durch die landestypische Kultur und Ethik.

Das japanische Wort Zen (chin.: Chan) bedeutet Meditation. Beim „Sitzen in Stille“ (Zazen) wird geübt, durch Achtsamkeit Klarheit zu gewinnen und den Geist zu beruhigen sowie Erkenntnisse über die Wirklichkeit zu erlangen. Weitere Übungen betreffen die Entwicklung von Mitgefühl für alle Lebewesen. Zen beruht auf den “drei Pfeilern” Meditation, ethische Regeln und Weisheit (Erkenntnis der Wirklichkeit). Es zeichnet sich aus durch Bodenständigkeit, Einfachheit und die Konzentration auf das Wesentliche. Ein charakteristisches Merkmal des Zen-Buddhismus ist seine starke Alltagsorientierung, d. h. die Anwendung von Achtsamkeit, Mitgefühl und Weisheit im täglichen Leben. Sie helfen dabei, heilsam zu wirken, mit sich selber und den Mitmenschen gut zurechtzukommen und den Alltag zu bewältigen. Die Zen-Übung trägt zu körperlichem und psychischem Wohlbefinden bei, ersetzt aber keine Psychotherapie.

Rinzai-Zen

Seit dem 6. Patriarchen des Zen begannen sich mehrere Richtungen zu entwickeln, die auf persönlichen Methoden der jeweiligen Zen-Meister beruhten. Die Rinzai-Schule geht auf den chinesischen Zen-Meister Lin-Chi-Hsüan (jap. Rinzai Gigen, gest. 866) zurück. In Japan ist die Rinzai-Schule – neben dem Sôtô-Zen – eine der beiden größten Zen-Linien. Das von Buddha gelehrte Sitzen in Stille (Zazen) wird in allen Zen-Richtungen praktiziert. Im Rinzai übt man das Sitzen mit dem Gesicht dem Raum zugewandt, während die Übenden im Sôtô-Zen mit dem Gesicht zur Wand sitzen. Im Rinzai-Zen ist das Üben mit Koan eine zentrale Übungsform. Dabei handelt es sich z. B. um die Anekdote eines alten Meisters, das Zwiegespräch zwischen Meister und Mönch oder eine Feststellung oder Frage, die von einem Lehrer vorgebracht wurde. Zu diesen kurzen Texten stellt der Lehrer Fragen, über die meditiert wird. Koan dienen dazu, den Geist für die Erkenntnis der Wirklichkeit zu öffnen. Voraussetzung dafür ist, das gewöhnliche diskursive Denken zu überwinden. Der Schüler „arbeitet“ während des Zazen und im Alltag an einem Koan und hat die Möglichkeit, während des Dokusan im vertraulichen Gespräch mit dem Lehrer seine Antworten zu geben bzw. Fragen zu stellen.