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Unsere Praxis

Die praktische Übung im Zen-Kreis umfasst im Wesentlichen die Übungsabschnitte Zazen, Kinhin, Dokusan, Rezitation und Sarei. Sie sind Bestandteil jeder Übungsveranstaltung.

Zazen ist das Sitzen in Stille mit geradem Rücken und möglichst überkreuzten Beinen. Sollte es nicht möglich sein, die klassische Sitzhaltung einzunehmen, so besteht die Möglichkeit alternativer Sitzhaltungen oder das Meditieren auf einem Stuhl oder einem Bänkchen. Für den Anfänger geht es zunächst einmal darum zu lernen, den Geist auf ein Objekt zu konzentrieren. Dies geschieht durch das Zählen bzw. Beobachten der Atemzüge.

Kinhin ist die Geh-Meditation zwischen den einzeln Sitzrunden. Dabei soll die beim Zazen gewonnene Achtsamkeit auch während der Bewegung beibehalten werden.

Rezitation ist der gemeinsame Sprechgesang zu Beginn und Ende jedes Treffens. Es werden Texte auf Sanskrit, Pali oder Japanisch unter Begleitung von traditionellen Schlaginstrumenten rezitiert.

Sarei ist das formelle gemeinschaftliche Trinken von Grüntee. Es findet vor der ersten Zazen-Runde statt.

Dokusan ist das vertrauliche Gespräch zwischen Lehrer und Schüler, in dem Fragen zur Übung und Lehre behandelt werden oder mit Koan gearbeitet wird.

Der montägliche Übungsabend dauert 2:15 h und läuft gewöhnlich folgendermaßen ab: Nach 45 min Rezitation und Sarei folgen drei Meditationsrunden je 25 min, dazwischen je eine 5-minütige Geh-Meditation. Während der zweiten und ggf. dritten Sitzrunde besteht die Möglichkeit zum Dokusan. Beendet wird die Veranstaltung mit einer kurzen Rezitation.

Der Ablauf eines Sesshins (intensives Übungswochenende) umfasst weitere Elemente und Formen wie gemeinschaftliches Essen, gemeinnützige körperliche Arbeit (Samu) und Vortrag des Lehrers (Teisho). >> Ablaufplan eines Sesshins

Mitschnitt Abendrezitation bei einem Sesshin:

Übungsabend in der Woche

Übungszeiten Montag– kompletter Übungsabend mit Dokusan (vertrauliches Lehrer-Schülergespräch)

  • ab 18.40 Uhr Einlass (falls der Haupteingang verschlossen ist, bitte links um das Gebäude gehen und den Nebeneingang nutzen)
  • Vorbereiten der Zendo, ggf. Einweisen von Interessenten und Interessentinnen ab 18:45 Uhr
  • 19:15 Uhr die Eingangstür wird geschlossen
  • 19.25 Uhr in der Zendo Sammlung vor der Übung
  • 19.30 Uhr Beginn der Übung (Rezitation, kurze Teezeremonie, drei Meditationsrunden a 25 Minuten, dazwischen je 5 Minuten Geh-Meditation, Abschlussrezitation; in der zweiten und ggf. dritten Meditationsrunde besteht die Möglichkeit zum Dokusan – vertrauliches Lehrer-Schüler-Gespräch in einem gesonderten Raum)
  • 21.50 Uhr Ende der Übung
  • ab 21.50 Uhr Aufräumen, Zeit für Fragen und Austausch

Achtung: Bei Übungsabenden unmittelbar nach einem Sesshin gibt es traditionell kein Dokusan.

Hinweise für Interessent*innen

Wer mit Ablauf und Form des Zen-Trainings nicht vertraut ist, melde sich bitte ca. 45 min vor Beginn beim Leiter der Übung zu einer ersten Einführung.

Achten Sie auf bequeme Bekleidung (vor allem die Hose sollte weit genug sein im Schritt sowie in den Kniekehlen, um eine normale Durchblutung nicht zu behindern). Bitte möglichst in gedeckten, dunklen Farben gekleidet sein. Sitzkissen und Matten sind vorhanden. Alle Teilnehmer sollten 30 min vor Beginn der Übung eintreffen und spätestens 5 min vor Beginn ihren Platz in der Zendo eingenommen haben. Danach ist kein Einlass an diesem Abend mehr möglich.

Für Interessierte, die mit uns zunächst nur Kontakt aufnehmen und/oder sich umfassender vorab informieren möchten, bieten wir auf Voranmeldung die Möglichkeit eines ausführlichen Gespräches mit Mitgliedern des Zen-Kreises.

Kosten

Die ersten 3 Übungsabende sind zum Kennenlernen der Übung unverbindlich und kostenlos. Danach wird um eine Entscheidung für ein längerfristiges Engagement gebeten, womit entweder eine Vereinsmitgliedschaft (monatlicher Beitrag von 25 EUR) oder eine Fördermitgliedschaft (3 EUR pro Übungsabend) verbunden ist (Vertragslaufzeiten oder Kündigungsfristen gibt es keine). Bei Wochenend-Veranstaltungen (Sesshins) wird bei kompletter Teilnahme ein Beitrag in Höhe von 25 EUR (für Mitglieder) bzw. 35 EUR (für alle anderen Teilnehmer) erhoben, der die Übernachtung und Verpflegung umfasst. Spenden an den Verein und den Zen-Lehrer sind stets freigestellt. In Abhängigkeit von den individuellen Gegebenheiten können abweichende Vereinbarungen getroffen werden, damit niemandem aus finanziellen Gründen eine Teilnahme an der Zen-Übung verwehrt bleibt.

Literaturempfehlungen

Für die erste und intensivere Auseinandersetzung mit der buddhistischen Lehre und der Übungspraxis empfiehlt unser Lehrer Dr. Johannes (Rei Sei Sensei) nachstehende Literatur. Die Bücher sind in unserer Vereinsbibliothek ausleihbar.

Aitken, R. (1993). Zen als Lebenspraxis. München: Diederichs.

Beck, C. J. (1993). Zen im Alltag. München: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolge.

Chang, G. C. C. (1993). Die Praxis des Zen. Braunschweig: Aurum.

Dalai Lama (1993). Einführung in den Buddhismus: Die Harvard-Vorlesungen. Freiburg: Herder.

Govinda, A. (1956). Grundlagen tibetischer Mystik. Nach den esoterischen Lehren des großen Mantra Om Mani Padme Hum. Weilheim: Barth.

Hübner, S. (2002). Das torlose Tor: Teishō über die 48 Kōan des Mumonkan. Heidelberg-Leimen: Kristkeitz.

Hübner, S. (2006). Unter dem westlichen Himmel: Zen – Leben in unserer Welt. Heidelberg-Leimen: Kristkeitz.

Nyanaponika (1993). Geistestraining durch Achtsamkeit. Konstanz: Christiani.

Sabaß, M. (2003). Über die Zen-Übung und warum wir uns das antun. Berlin: Pro Buisiness.

Sekida, K. (2015). Zen-Training: Praxis, Methoden, Hintergründe (10. Auflage). Freiburg: Herder.

Sogyal Rinpoche (1992). Das tibetische Buch vom Leben und Sterben: Ein Schlüssel zum tiefen Verständnis von Leben und Tod. Weilheim: Barth.

Sokei-an (Shigetsu Sasaki) (1988). Der 6. Patriarch kommt nach Manhattan: Sokei-ans Kommentar zum Plattform Sutra des Zen-Meisters Hui-neng. Küsnacht: Theseus.

Suzuki, D. T. (1983). Die große Befreiung: Einführung in den Zen-Buddhismus. München: Barth.

Teske, H. M. (2018). Zen-Buddhismus Schritt für Schritt. Stuttgart: Reclam.

Thich Nhat Hanh (1999). Das Herz von Buddhas Lehre: Leiden verwandeln – die Praxis des glücklichen Lebens. Freiburg: Herder.