Was sind Koan?
Koan sind kurze Texte, oft eine Begegnung zwischen einem Zen-Meister und einem Zen-Schüler darstellend. Verlauf und Pointen wirken auf den Laien meist vollkommen paradox, unverständlich oder sinnlos. Die Vorläufer der Koan waren berühmte Fragen und Antworten früherer Meister und Schüler, bedeutungsvolle Reden von Meistern und Anekdoten über diese sowie Fragmente einiger buddhistischer Sutras. Trotz ihrer […]
Koan sind kurze Texte, oft eine Begegnung zwischen einem Zen-Meister und einem Zen-Schüler darstellend. Verlauf und Pointen wirken auf den Laien meist vollkommen paradox, unverständlich oder sinnlos. Die Vorläufer der Koan waren berühmte Fragen und Antworten früherer Meister und Schüler, bedeutungsvolle Reden von Meistern und Anekdoten über diese sowie Fragmente einiger buddhistischer Sutras. Trotz ihrer vordergründigen Unvernünftigkeit und Sinnlosigkeit verfügen sie über einen faktischen Kern, der auch intellektuell nachvollziehbar ist, Aspekte der Zen-Philosophie ausdrückt und stets Bezüge zur Lebenswirklichkeit auch heutiger Übender aufweist. Für die meisten Koan werden verstandesmäßige Lösungen als falsch angesehen. Der eigentliche Sinn erschließt sich nur intuitiv, ohne Worte. Anhand der Reaktion des Schülers auf das Koan im persönlichen Gespräch (Dokusan) kann der erfahrene Meister erkennen, ob der Schüler den wahren Gehalt erfasst hat oder ob er in Illusion und Irrtum verharrt. Zen-Übende sollen eine ganze Reihe von Koan unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade meistern, wodurch die Entwicklung von Weisheit und intuitivem Handeln gefördert wird.