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Mich verbeugen zu müssen, ist mir unangenehm …

Dieses Gefühl ist zunächst einmal nachvollziehbar, denn bei uns im Westen verbeugt man sich nicht voreinander und ein derartiges Verhalten kann daher ungewohnt bis unangenehm sein. Viele Einsteiger in die Zen-Praxis sehen darin Selbsterniedrigung und eine für sie nicht akzeptable Demutsgeste. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass die Zen-Übung aus einem anderen Kulturkreis stammt […]

Dieses Gefühl ist zunächst einmal nachvollziehbar, denn bei uns im Westen verbeugt man sich nicht voreinander und ein derartiges Verhalten kann daher ungewohnt bis unangenehm sein. Viele Einsteiger in die Zen-Praxis sehen darin Selbsterniedrigung und eine für sie nicht akzeptable Demutsgeste. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass die Zen-Übung aus einem anderen Kulturkreis stammt und Verbeugungen in diesem Zusammenhang Respekt ausdrücken: beim Betreten des Raumes Respekt vor den bereits Anwesenden, an der Meditationsmatte Respekt vor dem Ort, beim Essen gegenüber all denjenigen, die die Nahrungsmittel hergestellt haben. Darüber hinaus sind Verbeugungen – wie auch Niederwerfungen – gute Gelegenheiten zum Ausdruck der Selbstachtung, des Sich-Selber-Ernst-Nehmens: hastig und nachlässig ausgeführt zeigen sie dem Lehrer (und einem selbst), wie es gerade um den Schüler bestellt ist.